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Mechthild Adamowiczgestorben am 15. Oktober 2017

Beitrag

Mama,
alles was ich schreiben könnte, schafft es nicht ansatzweise in Worten zu erfassen, was ich fühle.
Es existiert in meinem Kopf ganz rational immernoch eine völlige Unmöglichkeit, dass ich dich nicht mehr anrufen kann, dich nie wieder sehen oder sprechen kann, dass es dich nicht mehr gibt und nie wieder geben wird.
Aber besonders abends, da eröffnet sich diese Realität manchmal plötzlich, da verstehe ich was passiert und was passiert ist. Und es ist furchtbar und gänzlich unerträglich für mich.
Wenn ich aber darüber nachdenken will, wie? Wie denkt man über solch eine Unmöglichkeit nach?
Ich weiß, vielen anderen Menschen auf der Welt geht es vermutlich wie mir oder ganz ähnlich, aber zumeist fühlt es sich an, als sei ich der einzige Mensch auf der Welt, der so sehr leidet. Das ist absurd, das weiß ich. Aber dieses Gefühl habe ich noch nie gekannt. Als wollte ich weinen, aber es sei zu wenig Flüssigkeit in meinem Körper dazu, und ich müsste dieses Gefühl einfach ganz ohne ertragen, bis es sich endlich entschließt, meinen Körper zu verlassen.
Und egal, wie viel ich noch schreiben würde, es gibt keine Worte, um ausreichend zu sagen, wie ich fühle.

Es fehlt ein Mensch, und die Welt ist entvölkert.

Du fehlst mir so sehr.