Kondolenz melden

Hubert Waterkampgestorben am 3. November 2024

Beitrag

Lieber Opa,

Der Gedanke daran, dass Geburtstage, Weihnachten und alle anderen glücklichen Momente im Leben von nun an ohne dich stattfinden müssen, ist surreal. Dass du nun nicht mehr da bist, nimmt den Festen einen Teil der Magie, die durch so viele schöne Erlebnisse mit dir entstanden ist.

Es gibt keinen Ort, an den ich so viele Erinnerungen an dich knüpfe wie das Haus von Mama und Papa. Die unzähligen Vogelhäuschen, die noch heute dort hängen, wo du sie aufgehängt hast, oder deine Konstruktionen, die bis heute ihren Zweck erfüllen.

Nur von wenigen Menschen durfte ich als Kind so viel lernen wie von dir. Sowohl auf den vielen Waldspaziergängen als auch beim Betrachten der vielen Baustellen gab es immer etwas Neues, das du mir gezeigt hast.

Ich erinnere mich gerne an die Tage, an denen wir zusammensaßen und du bei einem Brot mit Pflaumenmus die alten Geschichten erzählt hast – Geschichten, die man sich bis heute teils in ihrer Schönheit ausmalt, teils aber auch in ihrem Schrecken nicht ausmalen möchte.

Es ist unwirklich, wenn man bedenkt, dass ein Wimpernschlag oder eine falsche Entscheidung an jenem schicksalsträchtigen Tag in deiner Kindheit dazu geführt hätte, dass unsere ganze Familie, so schön wie sie heute ist, nicht existieren würde.

Noch bis vor wenigen Tagen war „zu Oma und Opa kommen“ immer wie nach Hause kommen – man wurde empfangen mit einem offenen Ohr und einem Bier („nicht zu kalt, nur kellerkalt, weil dann kommen die Aromen besser durch“).

Von diesem Gefühl fehlt von nun an ein großer Teil. Es ist für mich schwer zu begreifen, dass ein bedeutender Teil meines Lebens nun nur noch in meiner Erinnerung existiert. Ich werde dich für immer in meinem Herzen tragen.

Dein Alex