Im Handwerk gibt es Chefs, Kollegen und eigentlich eine klare Hierarchie zwischen diesen aber die erste Erinnerung, die ich an Holger habe ist, wie er zu mir sagte, dass wir keine Sklaventreiber sind, als ich mein Handy während einer Raucherpause auf der Arbeit rausholte. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich in dieser Firma, die ein Familienunternehmen ist, angekommen bin, dass ich akzeptiert bin und vor allem, dass ich als ein gleichwertiger Teil angesehen werde. Dieses Gefühl wurde mir direkt von Anfang an vermittelt. Das war ein Gefühl und eine Einstellung gegenüber Mitarbeitenden, die ich bis dato nicht kannte. Zumal ich 40 Jahre jünger bin als Holger. Aber ich habe mich nie von oben herab behandelt gefühlt, sondern immer auf Augenhöhe. Ich hatte immer das Gefühl, dass, wenn ich ein Problem haben sollte, ich zu ihm kommen konnte und ihn um Rat fragen konnte. Egal, ob es mit der Arbeit oder mit einem privaten handwerklichen Problem zu tun hatte. Ich bin unfassbar dankbar mit Holger zusammengearbeitet zu haben, soviel von ihm gelernt zu haben und soviel mit ihm gelacht zu haben. Wir waren nicht immer einer Meinung, ich habe mich allerdings nie nicht respektiert gefühlt. Ich werde sein Lachen, sein Singen, seine Altherrenweisheiten vermissen. Zusammen haben wir die Lüftung bei den Alexianern, in der Kurbelkiste und in Greven zusammengebaut/ gewartet/ installiert. Wir haben zusammen in Nordwalde gearbeitet und was mich am meisten stolz macht ist, dass wir gemeinsam den Sprinter ausgebaut haben, mit dem er sich den Traum erfüllt hat die Schönheit Europas zu erkunden und wo er auch seinen Frieden gefunden hat.
Mögest du in Frieden ruhen.
Simon