Lieber Alfons,
nach über 50 Jahren des Kennens, hast du dich vom Acker gemacht. Wir sind in der Jugend viel Zug gefahren, zur Arbeit, zu den Sälen. Es kam der Tag, wo du zur Fahne musstest und ich zur Frühschicht, Bahnhof Karl- Chemnitz. Auf deinem Umweg in den Westen warst du allein. Wir konnten nur Angela bei der Ausreise begleiten. Ich entzündete eine Kerze im Zugabteil, wie ich dies jetzt für dich mit Freude vornehme. Steinfurt wurde zweiter Heimathafen mit Köln und unsere Partnerstadt Bad Bentheim ist nicht weit weg. Beide kandidirten wir zwei Mal zum Bürgermeister und da ich es schaffte, blieb ich der einzige Zottel-Bürgermeister, wie du es ausdrücktest.
Zwischen Fahne und Knast gab es von dir einen großen Vertrauensbeweis. Ich werde dem bis an das Ende meiner Tage gerecht werden. Es war mir eine Ehre, es war uns eine Ehre,
eine Umarmung im Kerzenschein
Wolfram & Uta